Der Krieg um Jenkins’ Ohr
Im Jahr 1731 wurde dem britischen Kapitän Robert Jenkins während eines Gefechts in der Karibik von spanischen Küstenwachen das Ohr abgeschnitten. Angeblich bewahrte er das abgetrennte Ohr in einem Glas Rum auf und präsentierte es später dem britischen Parlament als Beweis spanischer Brutalität. Obwohl der Vorfall selbst nicht sofort Maßnahmen nach sich zog, gärte sich genügend Wut an, so dass Großbritannien acht Jahre später Spanien den Krieg erklärte – alles im Namen von Jenkins’ eingelegtem Ohr.
Der daraus resultierende Konflikt, passenderweise „Krieg um Jenkins’ Ohr“ genannt, drehte sich weniger um Beleidigungen zur See als vielmehr um Handel und Kolonialkontrolle. Doch Tatsache ist, dass ein Ohr ausreichte, um einen fast ein Jahrzehnt dauernden Krieg auszulösen. Man spricht von einer überzogenen Reaktion auf einen schlechten Haarschnitt.